PFERDELIEBE
Von Kindesbeinen an standen die Pferde im Mittelpunkt meines Lebens. Pferde, wie die Trakehner Stute Eurydike, die Holsteiner Wallache Filou Z und Lakai oder die „Seele“ Majana, eine Oldenburger Stute haben mich gelehrt, dass sie mir vieles - wenn nicht so gar alles - schenken, wenn ihre physische und psychische Balance im Blick behalten wird. Die Grenzen verändern sich im Laufe der Zeit, wenn das Training auf alle Gegebenheiten, körperlicher und geistiger Art zugeschnitten ist und keine Überforderung stattfindet. Besonders bei meinem Hannoveraner Wallach Sharan, der Achtjährig zu mir kam und mir zu Beginn unserer Zeit wirklich nichts geschenkt hat, konnte ich erfahren, wie sehr seine Motivation gesteigert wurde, wenn er physisch in einer guten Verfassung war, meiner Hilfengebung im Sattel oder von unten folgen und damit wachsen konnte. Noch heute geht mir das Herz auf, wenn ich ihn jetzt 25jährig an der Hand arbeite und er mit soviel Eifer mitspielt. Einen ganz großen Anteil an meiner Pferdeliebe hat mein Ausbilder und Reitlehrer Dieter Bruhn. Seinem Blick entging nichts und ich bin ihm dafür bis heute dankbar. Manchmal dachte ich, ich reite unbeobachtet meine Lektionen draußen auf dem Außenplatz auf den tollen Pferden Zirkon, dem schwedischen Hengst Figaro, Lausbub oder der wunderschönen wie hochsensiblen Cardinale. In den Stall zurückkommend, wurden die Ritte dann kritisch und manchmal auch lobend kommentiert und in meinem Kopf kreiste die Frage: WO stand er???
Die heutige Zucht schenkt uns Pferde, die ein unglaubliches Potenzial mitbringen und vom Interieur meist sehr gutmütig sind. Ich habe noch Pferde aus der „Pilot Linie“ reiten dürfen, die „berüchtigt waren“ es dem Reiter schwer zu machen und das hat uns Reiter gefordert, kreativ zu sein und umsichtig, dass wünsche ich mir manchmal in der heutigen Zeit, denn es ist nicht selbstverständlich, dass die Pferde uns ihr Vertrauen schenken.